"Gedicht-Schatztruhe"
Gedichte - alphabetisch nach Stichworten sortiert
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Dankbarkeit
Dankbarkeit im Leben
ist wichtig, weil wesentlich
– jedoch nicht ausschließlich
für eigene Gaben und Leistungen,
sondern auch für das,
was wir anderen
zu verdanken haben.
Andernfalls wird Dankbarkeit
zum Ausdruck eines
egozentrischen Selbstdarstellungsgehabes.
Beschämende Dankbarkeit
Beschämend ist die Dankbarkeit,
die uns in Schwächen Kraft verleiht.
Die, die für wenig dankbar sind,
berühren tief. Ihr Wort gewinnt
in unserem Innern an Gewicht.
Schenkt es doch Mut und Zuversicht,
wird es zur rechten Zeit zuteil.
Es macht der Schwäche Wunden heil.
Teilen aus Dankbarkeit
Goldene Stunden des Erlebens
wiegen auf, was einst vergebens.
Bilder, die s i e hinterlassen,
sind für uns oft kaum zu fassen.
Will das Leben uns belohnen
hegt es dabei Intentionen,
die uns zweifach Richtung weisen :
Einmal will es uns verheißen,
dass nun Früchte trägt das Mühen
und das Tun, wofür wir glühen.
Dabei will jedoch das Leben
uns auch Weitblick dafür geben,
dass wir – reich beschenkt mit Gaben –
auch den Blick für jene haben,
die sich ebenso zuzeiten
redlich müh'n und dennoch leiden .
Dankbarkeit macht Herzen weit
und kann uns dazu bewegen,
unsere Hände a u c h zu regen,
damit alle an d e n Gaben,
die wir ernten , Anteil haben.
Wege zur Dankbarkeit
Ziehen wir durch unser Land
zeigt sich uns am Wegesrand
Schöpfungs-Reichtum voller Pracht,
was spontan uns dankbar macht
für all das, was uns geschenkt.
Wenn dies auch den Blick hinlenkt
auf die Lande in der Welt,
die die Not in Atem hält,
paart sich mit der Dankbarkeit
in uns auch Zufriedenheit.
Beide können Anlass sein,
uns von Wünschen zu befrei’n,
die im Grund nicht nötig sind.
Einsicht, die nun Raum gewinnt :
dass nur Teilen glücklich macht,
lohnt den Weg durch diese Pracht.