"Gedicht-Schatztruhe"

Gedichte - alphabetisch nach Stichworten sortiert

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C

Calw 2010

Der Hermann Hesse wirkt hier fort
und prägt auch weiterhin den Ort.
Mag mancher auch durch Gassen geh’n
und ihn noch immer nicht versteh’n,
was ihm bei dem Gedankengut
doch letztlich keinen Abbruch tut
–   wer ihn begreift im Innern, spürt,
was immer neu uns zu ihm führt.

Charm(e)ante   Ausgrenzung

Ein Mann, dem eine Frau gefällt,
–   steht er dazu – , wird in der Welt
alsbald   mitunter süffisant
herablassend „Charmeur“ genannt.

Im Tierreich nennt man allenfalls
Gefallenshaltung einfach „Balz“,
die man dort   fraglos gleich versteht,
weil sie   naturgemäß ergeht.

Am   „Balzen“, das nur   jene stört,
die mit der Geste nicht beschert,
zeigt sich : Moral urteilt   – ergrimmt –
recht oft von stillem   Neid   bestimmt.

Mein Credo

Ich glaube an Gott, den Vater,
der selbst am besten weiß,
was seinen Töchtern und Söhnen dient
für den Weg durch das Leben,
der ihnen aus diesem Wissen heraus
all das gibt, wessen sie bedürfen,
der sie jedoch auch kräftigt
gegen jene Mächtigen der Erde,
die ihnen auferlegen möchten,
was er selbst von ihnen niemals fordern würde.

Ich glaube an Gott, den Sohn,
der in seinem   Leben und Wirken
den Einfachsten der Einfachen,
den Ärmsten der Armen ganz nahe war,
der mit wachem Blick
das Umfeld ihres Lebens verständnisvoll betrachtete,
der die Menschen, denen er begegnete,
im Gespräch und im Umgang mit ihnen
zur Vollendung hinführen wollte, ohne sie
durch einen allzu harten Maßstab zu entmutigen.

Ich glaube an Gott, den Vater und den Sohn
mit ihrem in Heiligkeit gereinigten Geist,
der es sich nicht nehmen lässt,
vor allem bei jenen zu weilen und zu wehen,
die sein ursprüngliches Anliegen,
die Türen des Herzens,
die Tore seiner Gemeinde zu öffnen,
die Menschen zu beflügeln,
nicht vergessen haben,
die sich in gesunder Selbsteinschätzung
von ihm lenken und leiten lassen,
mit jenem Geist, der unbeirrbar
jenen den Wind aus den Segeln nimmt,
die sich anmaßen , ihm die Wege weisen zu wollen.

Ich glaube an Gott, den Vater,
den Sohn und den Heiligen Geist,
die die Geduld des kurzlebigen Menschen prüfen,
die jedoch die Mächtigen der Erde überleben werden
und ihr Zepter der wahren Liebe
in ihren Händen behalten werden in Ewigkeit.